Sep 27 2016
IFA 2016: Der JVC DLA-Z1 [Update]
Auf der IFA gibt es sehr häufig neue Flagschiffe zu sehen. Eines davon ist der JVC DLA-Z1. Seit mittlerweile drei Jahren fragen sich die Heimkinoenthusiasten, wann JVC endlich einen 4K Beamer für Endkunden herausbringt. Diesen Dezember ist es soweit und die Premiere könnte beeindruckender nicht sein. Denn so viel möchten wir bereits zu Beginn verraten: Das Bild des JVC DLA-Z1 ist einfach nur beeindruckend.
Doch zunächst zur Technik. Der JVC DLA-Z1 ist komplett neu entwickelt und setzt auf die sogenannte BLU Escent Laser-Einheit. Damit sollen bis zu 3000 Lumen möglich sein und das bei einer Lampenhaltbarkeit von 20.000 Stunden. Die „Dynamic Light Source Control“ soll ein Kontrastverhältnis von unendlich zu 1 aufweisen (ergo exakt dasselbe Kontrastverhältnis wie die Realität). Das neu entwickelte Objektiv und der neue Cinema Filter sollen für hohe Helligkeit, exzellente Bildqualität und lebendige 4K Bilder sorgen.
Das Herzstück eines Beamers ist sein Panel. Hier hat JVC seit dem Jahr 2000 im Profibereich D-ILA Projektoren. Die Panels entwickelten sich hier kontinuierlich weiter, vom 1,7Zoll messenden Panel im Jahr 2004 über ein 1,27 Zoll messendes Panel im Jahr 2007 bis hin zum aktuellen Panel mit 0,69 Zoll Durchmesser. Damit sind die Abstände der einzelnen Bildpunkte 31% geringer gegenüber früheren Modellen. Dazu kommt eine Planarisierung, die die Unebenheiten noch einmal verringern und damit unnötige Streuung und Beugung von Licht verhindern soll. So ist ein hohes natives Kontrastverhältnis möglich. Der JVC DLA-Z1 verwendet drei dieser Panels für jeweils Rot, Grün und Blau. So sollen auch homogene und detailierte Bilder ohne Gitter- oder Pixelstrukturen angezeigt werden.
Neu ist auch die Lasereinheit „BLU-Escent“ mit blauen Laserdioden. Dadurch sind die bereits erwähnten 3000 Lumen möglich bei einer Laufzeit von 20.000 Stunden. Mit dieser Lichtleistung sind Projektionsbreiten von über 4,40m kein Problem. Ansonsten lässt sich der Lichtüberschuss nutzen um eine noch bessere HDR-Projektion zu ermöglichen. Die Laser-Technologie ermöglicht es zudem die Lichtleistung ohne Verzögerung in Echtzeit zu steuern. So sollen unendliche Kontraste für lebensechte Bilder sorgen, die einer mechanischen Auto-Iris in Schnelligkeit und Effizienz überlegen sein sollen. Dabei wird die benötigte Lichtmenge den Filmszenen ständig angepasst um der menschlichen Wahrnehmung möglichst nahe zu kommen. Dadurch, dass die Laserleistung sich auf 0 regeln lässt (bspw. bei der Einfügung von Schwarzbildern), konnte ein Kontrastverhältnis von unendlich zu 1 erreicht werden. Dazu kommt der neue Cinema Filter mit dem ein 100% abgedeckter DCI P3 Farbraum abgedeckt werden und ca. 80% des Standards BT.2020. So soll es zu keinen Einschränkungen beim HDR-Format der 4K UHD Blu-ray „HDR-10“ kommen.
Neu entwickelt wurde ebenfalls das Ganzglas-Objektiv, das in einem festen Aluminiumkorpus Platz findet. Hierbei wurden 18 Glaslinsen in 16 Gruppen verbaut, was sicher nicht unerheblichen Anteil am Gewicht von 39 kg hat. Der Durchmesser der Linse wurde von den 65mm der aktuellen X-Serie auf 100mm erhöht, was dafür sorgen soll, dass der JVC DLA-Z1 ein absolut randscharfes Bild in 4K Auflösung bieten soll. Um die chromatische Aberration (Link zu Wikipedia) und Farbsäume zu minimieren, wurden fünf Linsen kombiniert, die den Verlauf der Brechungsindices von Rot, Grün und Blau beeinflussen. So soll die Projektion präziser ausfallen.
Das Design wurde ebenfalls angespasst. Es kommt ein sehr großes, symmetrisches Gehäuse zum Einsatz. Die matt schwarze Lackierung soll Reflexionen in abgedunkelten Vorführräumen weiter reduzieren. Auch weitere Funktionen wurden weiterentwickelt, wie der Algorithmus um Full HD Material hochzurechnen und die Zwischenbildberechnung, die bis 4K60p kompatibel ist. Weiter an Board sind die Auto Calibration, mit der der versierte Nutzer das Bild an seine Umgebungsparameter anpassen kann. Außerdem wurde ein neuer Modus für unterschiedliche Leinwände integriert (Screen Adjust Mode). Der Low Latency Mode soll die Verarbeitungszeitr der Bildbearbeitung reduzieren.
Kommen wir zum Preis: Hier sollen wohl rund 35.000€ fällig sein, die den JVC DLA-Z1 für die meisten in unbezahlbare Ferne rücken lassen.
Doch wie hat sich der Projektor in der Praxis geschlagen? Auf dem JVC-Stand auf der IFA konnte man in einer Vorführung das Gerät live und in Farbe begutachten. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. In Kombination mit einem abgedunkelten Raum und einer 0.95 (Gain) Stewart Leinwand konnte der JVC DLA-Z1 eindrucksvoll zeigen, was er kann. Auch der Rest des Kinos war mit der Quadral Aurum Serie im Dolby Atmos Setup (eingerichtet von Cinemike) konnte mit der hochwertigen Bildwiedergabe mithalten. Das Kino von JVC kann man nur mit dem Begriff „Erlebnis“ zusammenfassen. Ein Traum jedes Heimkinoenthusiasten.

Update 27.09.2016
Die ersten offiziellen Hersteller Bilder wurden veröffentlicht:
IFA 2016: Persönliches Fazit des Autors – Mein-Hifi
September 10, 2016 @ 7:13 am
[…] Allerdings geht immer noch ein wenig mehr, wie JVC dieses Jahr zeigt. Mit DLA-Z1 zeigt man was derzeit möglich ist und das Ergbnis ist ein traumhaftes Bild, was ebenso gut wie unbezahlbar ist. Mit einem Pries von 35.000€ ist er in etwa zehnmal so teuer wie der Epson und das Bild wird nicht zehnmal so gut. Aber wie jeder weiß´sind die letzten Prozent die teuersten. Alle Details dazu gibt es in unserem ausführlichen Bericht zum JVC DLA-Z1 […]
Mitteldeutsche HiFi-Tage 2016: Der Stand von JVC, Yamaha und Revel – Mein-Hifi
November 27, 2016 @ 10:52 am
[…] wären zunächst der Beamer JVC DLA-Z1 (unsere News zum Thema), der ein Bild auf die Leinwand zauberte, das seinesgleichen suchte. Das kam besonders […]